KREATIV-WORKSHOPS für JUNGE MUSIKER*INNEN und SONGWRITER*INNEN in ERFURT

Wie und in welcher Form kann man sich als Musiker*in mit Gegenwart und Geschichte auseinandersetzen? Welche Geschichte erzählen uns die Steine unserer Stadt und welche Stimme geben wir Ihnen heute. Erfurter Alte Synagoge, Mikveh…und HipHop? Kann man zur Geschichte Erfurts tanzen? All diese Fragen stellt das Team unter der künstlerischen Leitung von Yuriy Gurzhy mit Anna Margolina, Norman Sinn, Sagit Zur, Christian Dawid und Lesik Omodada, und möchte sich mit vielen jungen Menschen jüdischer sowie nichtjüdischer Herkunft aus Erfurt und darüber hinaus auf die Suche nach den Antworten begeben. Falls das dein Interesse geweckt hat, dann komme am 6.4.2022 um 16 Uhr zur Projektvorstellung und/oder am 7.4. 2022 um 19 Uhr zum Kick-off Konzert in den Zughafen – Halle 6. Zur Teilnahme an den Workshops meldest du dich bitte bis 25. April 2022 an. Die Teilnahme ist kostenlos! Termine für KreativWorkshops und Proben in Erfurt (myMusicCompany): Freitag-Sonntag, 13.-15.5.2022 Freitag- Sonntag, 3.-5.6.2022 Freitag- Sonntag, 10.-12.6.2022 Freitag- Sonntag, 17.-19.6.2022 Abschlussveranstaltung: Sonntag, 19.6.2022

Was erwartet dich?

Du wirst neue Musik und neue Texte unter Anleitung von internationalen Musiker*innen mitgestalten und proben, sowie Musikvideos an den alten Stätten produzieren.

Durch Workshops und Coachings in Pop, Rock, Folk, Jazz oder Hip-Hop werden die Ergebnisse der gesellschaftlichen Auseinandersetzungen mit der zeitgenössischen und traditionellen jüdischen Kultur widergespiegelt und lebhaft an den Stätten jüdischer Vergangenheit kommuniziert und gegenwärtig gemacht.

Wer kann mitmachen?

Alle Künstler*innen (Musiker*innen und Songwriter*innen)

Alter: 16- 25 Jahre

Die Idee

In Erfurt befinden sich einige der ältesten und bedeutsamsten Stätten jüdischen Lebens in Deutschland. Was erzählen uns diese Orte heute? Bedeuten sie gemeinsame Geschichte, stehen sie für ein Kontinuum, für einen lebendigen Teil der städtischen Gemeinschaft – oder werden sie nur als museale Überbleibsel wahrgenommen? In welcher Beziehung stehen sie zur Neuen Synagoge und der dort beheimateten jüdischen Gemeinde von heute in ihrer Stadt? Vor allem: wie finden junge Menschen ihren Platz an Orten, die als Sehenswürdigkeiten hauptsächlich von älteren Menschen besucht werden?</p> <p>Um diese Fragen zu reflektieren laden wir junge jüdische und nichtjüdische Künstler*innen ein, um sich sich kreativ mit den historischen jüdischen Stätten in Erfurt auseinanderzusetzen. Mit einem Team international anerkannter Künstler*innen schaffen sie moderne Musik und Texte, inspiriert von 1700 Jahren deutsch-jüdischer Geschichte. Sie präsentieren ihre Arbeit direkt an den historischen Orten, bauen Brücken zwischen Geschichte und Gegenwart und schaffen einen lebendigen, interreligiösen und generationsübergreifenden Zugang zu jüdischem Leben damals und heute.

Nachtrag des Künstlerischen Leiters Yuriy Gurzhy zum Krieg in der Ukraine: 

Ich bin mir sicher, dass es nicht nur mir gerade so geht – seit 17 Tagen ist Ukraine überall. Direkt oder indirekt, betroffen ist jeder. Auch unser Projekt ist keine Ausnahme – ich komme aus der Ukraine. Seit Tagen bin ich ausschließlich damit beschäftigt, Flüchtlinge zu empfangen, zu Demos zu gehen, Interviews zur aktuellen Lage zu geben, über den Krieg zu schreiben und Spenden zu sammeln. Lesik Omodada, unser Kollege, der zum Leitungsteam des Projektes gehört, ist Ukrainer, er lebt in Ternopil, im Westen des Landes. Nikolay Karabinovych, unser Grafiker, kommt aus Odessa. Der Vater von Anna Margolina, die in Belarus geboren ist, lebt in Moskau. Als ich vor ein paar Wochen angefangen habe, am Repertoire für unser erstes Konzert am 7. April zu arbeiten, war eine meiner ersten Inspirationen die Geschichte vom legendären Klezmerklarinettisten Dave Tarras, der auf dem Weg in die USA mit seiner Familie ein paar Wochen in Erfurt verbracht hat. Dave Tarras musste aus der Ukraine von Pogromen fliehen, genau so wie die Juden von Erfurt im Jahre 1349. Wenn ich heute an die alten Steine denke, dann sind es die Straßen meiner Heimatstadt Charkiw, die täglich von der russischen Armee bombardiert werden. Und die Flüchtlinge aus Charkiw und anderen ukrainischen Städten kommen in Deutschland an, auch in Thüringen, in Erfurt. Wir alle setzen uns gerade mit diesem Krieg auseinander, und werden es auch bei unserem Projekt tun 

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